Was ist er eigentlich, der Zwetschkenröster?
Weder Marmelade noch Kompott, weder Fruchtaufstrich noch Konfitüre, und auch kein Mus. Also, eine Kategorie für sich. Und warum heißt er Röster? Die Österreicher werden’s wissen, da kommt er her und dort wird er traditionell zum Kaiserschmarrn serviert. Die Traditionalisten lassen an ihren Zwetschkenröster auch nichts anderes als Zwetschgen, Zucker und ein wenig Zimt.
Auch meine Mutter hat keine anderen Gewürze verwendet außer Zimtstangen. Ich weiß aber, dass manchmal auch ein Gläschen Schnaps dazugegeben wurde, wahrscheinlich zur besseren Konservierung, denn der Zwetschgenröster wird nicht sehr lange gekocht. Daher meine Idee mit dem Amaretto. Die feine Mandelnote passt meiner Meinung nach besser dazu als “Țuică”, der rumänische Pflaumenschnaps, dieses Teufelszeug, das ich nicht in meinem Zwetschgenröster haben möchte.
Zutaten: 1000 g Zwetschgen (entsteint), 150 g Zucker, 130 g Gelierzucker (1:3), 150 ml Amaretto, 1-2 Zimtstangen.
Zubereitung: Die Zwetschgen halbieren und entsteinen. Mit dem Gelierzucker verrühren und etwa eine Stunde ziehen lassen. Danach den normalen Zucker in einem großen Topf karamellisieren lassen. Wer mit dem Karamellisieren noch keine Erfahrung hat, sollte vorsichtig sein und an anderer Stelle nochmal nachlesen, wie das geht. Oder einfach beide Zuckerarten von Anfang an zu den Zwetschgen geben und das Karamellisieren weglassen.
Wenn der Zucker hellbraun karamellisiert ist, werden die Zwetschgenhäften samt dem ausgetretenen Saft dazugegeben und das Ganze wird sprudelnd mindestens fünf Minuten gekocht bis die Konsistenz der Flüssigkeit sirupartig ist. Wie gesagt, nicht zu lange kochen, die Zwetschgen sollten noch stückig sein. Zum Schluss den Amaretto dazu gießen, den Röster in heiß ausgespülte Gläser einfüllen und diese fest verschließen.
Natürlich kann der Zwetschgenröster auch gleich nach dem Abkühlen gegessen werden. Wenn er ein bisschen durchgezogen ist, schmeckt er aber besser. Ich mag ihn am liebsten zu feinen, lockeren Topfenknödeln oder Topfennocken. –>Hier gibts auch das Rezept für die Topfennocken.
Ein Gedanke zu „Amaretto-Zwetschkenröster“