Neulich haben wir mal wieder gemeinsam mit Freunden gekocht, die alle ein Rezept und die Zutaten mitbrachten. Nach ein paar kleineren Amuse-Gueule gabe es Jaboksmuscheln in Vanille-Sauce, Oktopus mit einen Asia Salat, danach eingelegte Paprika, Lammspieße mit Zitrone und Lorbeer, dazu eine Kartoffeln-Champignon-Pflaumen-Torte und als Dessert eine Zitronen-Baiser-Tarte und Himbeer-Törtchen mit weißer Schokolade. Ein halber Tag Kochen, Essen, Trinken, Schwätzen und Lachen.
Das folgende Oktopus-Rezept hat mir Stephen, ein Meister bei Fischgerichten, als Gastbeitrag zugeschickt und es ist ein wertvolles Mitbringsel von einer seiner Madagaskar-Reisen. Für Oktopus-Unerfahrene sieht das kompliziert aus, ist es aber nicht.
Für zwölf Personen hatten wir 3 Kilo frischen Oktopus, 3 Stück a jeweils etwa 1 Kilo. Da jeder Oktopus 8 Arme hat und wir 12 Personen waren, sollte die Zahl der Arme durch 12 teilbar sein. Es gibt im Handel Oktopusse von 500 Gramm bis zu 3 Kilo das Stück. Als Erstes wird der Oktopus mit viel Salz abgerieben – quasi massiert – und abgewaschen.
Im rohen Zustand ist die Krake nur schwer zu schneiden. Um uns die Arbeit zu erleichtern kochen wir den ganzen Oktopus kurz, so etwa 3 Minuten. Danach ist er steif geworden und lässt sich ganz leicht mit einem scharfen Messer schneiden.
Achtung, der Oktopus ist nach dem Kochen natürlich heiß und wor sollten eine Fleischgabel zum Festhalten benutzen oder 10 Minuten warten, bis er abgekühlt ist. Zuerst schneiden wir den Kopf unter den Augen ab. Dann trennen wir den Tubus über dem Kopf ab.
Danach zerteilen wir den Körper durch Einschnitte zwischen den Armen bis zum Schnabel. Der Schnabel mit den umgebenden Ringmuskeln und der Kopf werden entsorgt.
So hat man dann 8 verlängerte Arme und den Tubus übrig. Den Tubus kann man von innen besser kontrollieren und säubern, wenn er in der Mitte längs geteilt ist.
Arme und Tuben kommen in einen Topf mit Sake (Kochsake vom Asialaden, kostet so um die 3 Euro). Wir haben eine ganze Flasche 0,75 l benutzt. Dazu etwa 250 ml Sojasauce und 5 Esslöffel Zucker. Sollte die Flüssigkeit nicht reichen um die Teile zu bedecken, so gießen wir mit Wasser auf. Das war es schon…
Etwa 35 Minuten mit offenem Deckel kochen und gelegentlich mal umrühren.Der Salat aus jungen Blattsalaten (ca. 400 Gramm), hier die Asia-Salat-Mischung von Marktstand der Wiesbadener Gärtnerei Schäfer, hatte eine klassische Vinaigrette aus Distelöl, Balsamico-Essig und dem Saft einer Zitrone.
Statt Zwiebeln haben wir richtig viel Ingwer genommen, ich schätze so um die 100 Gramm bzw. so viel wie eine eine mittelgroße Kartoffeln, und einen großen Bund Schalotten (Frühlingszwiebeln). Pfeffer, Salz und Zucker oder Honig oder Agaven-Dicksaft gehören natürlich auch an die Vinaigrette.
Schwupp, und fertig war die Vorspeise für 12 Personen.
Nicht zu vergessen: Das aus Madagaskar mitgebrachte „Original-Rezept“ verwendet statt des grünen Salates eine Mischung aus Tomaten und Salatgurken, beides klein gewürfelt und entkernt. Die Vinaigrette hätte dann statt der Frühlingszwiebeln zwei große rote Zwiebeln, halbiert und dünn in Scheiben geschnitten.
Zu den Mengen: Auf 3 Kilo Oktopus kämen zwei dünne krumme, dafür besonders leckere Salatgurken vom Türken und das gleiche Volumen an Tomaten.
Tja, alles echt kein Hexenwerk und schwerst lecker.
Wer wissen möchte, was wir zu dem opulenten Mal getrunken haben, hier die Weine:
Der Verträglichkeit halber würd ich den Oktopus wohl in Wasser kochen mit nur Spritzern von Wein und Sojasauce- das Ganze klingt absolut gut.
Danke für deinen Kommentar, mein empfindlicher Magen hat die Krake gut vertragen – ich mag den Geschmack von Sake und Soja in dieser Kombination. Schmeckt aber bestimmt auch, wenn der Oktopus in Wasser gekocht und dann mit Zitrone und Olivenöl mariniert wird. Lieben Gruß, Marie
Das Rezept klingt super! War der Oktopus so schnell gar? Bei dauerte es das letzte Mal ungefähr eineinhalb Stunden bis er weich war…Liebe Grüße Melanie
Hallo Melanie, ja, der Oktopus war so schnell gar, vielleicht liegt daran, dass er in Sake und Soja gegart wurde. Lieben Gruß, Marie