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Meran – mehr als Berge und Marende

Auch die schönste Sommerpause geht irgendwann mal zu Ende, es wird Zeit, wieder loszulegen: Mit einem kleinen Reisebericht von mir und meinem Mann Stephan.

Ein echtes Highlight unseres Sommerurlaubs war unser Aufenthalt in Meran, bei Familie Kirchlechner, auf ihrem vor einem Jahr liebevoll restaurierten 
Ottmanngut.
IMG_4722-Ottmanngut-MeranDie Boutique-Pension liegt am Fuße eines Weinbergs, in einem wunderbaren, mediterranen Garten, fünf Minuten vom Zentrum Merans entfernt. Sie verfügt über neun unterschiedliche Zimmer, jedes davon mit einer eigenen Geschichte und mit viel Gespür für Stil und Atmosphäre gestaltet. Unser Zimmer hieß “Mitzi – Martha” – in Erinnerung an zwei Berliner Tänzerinnen, die Anfang des 20sten Jahrhunderts, im damals aufblühenden Meran, die Männerwelt aufgemischt und eben in diesem Zimmer logiert haben sollen….Ottmansgut-Meran-Mitzi-MarthaSohn Martin Kirchlechner, der die Pension leitet, ist zudem ein Freund der Slow-Food-Bewegung und folgt beim angebotenen Frühstück der Philosophie: regional, saisonal, frisch und, wenn möglich, bio. So finden sich auf dem Frühstückstisch selbst gemachter Rubiniensaft, Vinschgauer Fladen, Käse von Südtiroler Bio-Bauern, IMG_4965-Frühstück-Ottmanngut-MeranSchinken & Speck von Tieren, die wirklich in der Region großgezogen wurden, Marmelade aus eigener Herstellung oder von Martin (oder Kollege Ivo) selbst gebackene Kuchen. Natürlich gab es da jede Menge Anknüpfungspunkte für kulinarische Gespräche. Besonders gefreut habe ich mich über Martins Variation meines eigenen  Käsekuchen-rezepts, die er uns eines Abends als Überraschung servierte. Ich muss zugeben, sie war besser als das Original. 

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Außergewöhnlich waren auch die Zutaten für das Frühstücksmüsli, das Martin mir am ersten Tag servierte: Frische Mispeln aus dem Garten, kombiniert mit gerösteten Dinkelflocken, getrockneten Aprikosen, cremigem Joghurt und das Ganze verfeinert mit etwasZitronenschale: exquisit und äußerst köstlich. 

 

Wertvoll waren auch Martins kulinarische Ausgeh-Tipps sowie seine Hinweise für gute Bezugs-quellen. Wer alles aus einer Hand sucht und nicht zu jedem Bauern fahren kann, dem bietet der Supermarkt “Pur” im Jugendstil-Kurhaus der Stadt ein überzeugendes Angebot regionaler Produkte. Auch eine reichhaltige Marende kann hier bei einem Glas kühlen südtiroler Apfelcidre (sehr zu empfehlen und nicht vergleichbar mit dem üblichen Cidre) genossen werden. 

BIO-Laden-Pur-MeranGut Essen kann man in den meist schön herausgeputzten Orten in der Garten- und Berglandschaft zwischen Bozen, Reschen- und Jaufenpass ohnehin überall, auch wenn die Speisenkarten oft von deftigen Mehlspeisen, Fleisch und Käse dominiert sind. Von echter, erstklassiger regionaler Südalpenküche (z.B. Falschauerhof, Schnalshuberhof oder Knödel beim Senn am Eck), über sehr gute Restaurants (z.B. Miil, Sissi oder Miramonti ) bis hin zu Sterne-Küche (z.B. Zum Löwen – hier kocht die Chefin)  ist für jeden etwas dabei, der Freude am Essen hat.

Da das Ottmanngut kein Sporthotel ist und Martin Kirchlechner auch erfreulicherweise nicht dem “Tipp” eines Gastes folgen wird, dem beim Anblick des herrlichen Jugendstil-Wintergartens nichts Anderes einfiel als der Ausruf: “bauen Sie doch den Wintergarten zu einem Fitnessraum um”, bleibt die Frage: Was machen die Sport- und Wellness-Begeisterten in Meran?

Sie gehen in die Therme (gebaut von Matteo Thun), die nur 10 Fuß-Minuten entfernt direkt neben dem Flüsschen Passer liegt. Mitten in der Stadt ein riesiges Areal mit dem schönsten Schwimmbecken, das ich je gesehen habe. Therme-MeranDie Radbegeisterten (wie wir) erkunden die Gegend auf dem gut ausgebauten Radwegenetz entlang der Flüsse, Wanderer lockt die herrliche Bergwelt und Kulturinteressierte kommen auch auf ihre Kosten: Burgen, Schlösser und Museen laden zum Verweilen ein. 

Interessant für uns sind auch die Bestrebungen der Stadt, zunehmend mit Angeboten für jüngere Besucher das von manchem als verstaubt empfundene Image der Region aufzumöbeln, z. B. mit Live-Musik in den kleinen Clubs der Stadt oder in den phantastischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff.  Wir waren wirklich positiv überrascht. Das Konzert von Philipp Poisell fand zwar leider vor unserer Ankunft statt, aber immerhin konnten wir die britische Band Belasco auf der Seebühne erleben. Es war ein toller Abend, die Band hätte deutlich mehr Zuhörer verdient.

Den Tipp für unsere Buchung fanden wir übrigens bei Luzia Pimpinella.  Da während unseres Aufenthalts auch der Blogger-Workshop #MeetMerano stattfand, hier noch eine kleine Linkliste mit einigen Beiträgen der Blogger aus Deutschland, die während unseres Aufenthalts auch das Ottmanngut belebt haben: nomyblog , Uberding oder I-Ref. Zu den Lebensmittel-Quellen hat Foodfreak einen netten Beitrag verfasst. Jüngst hat auch Nadel-und-Gabel auch einen schönen Beitrag geschrieben.

Und: Was ist eine Marende?
Wer einmal in Meran war, weiß es: eine deftige Brotzeit mit Schinken, Speck und Käse …

4 Gedanken zu „Meran – mehr als Berge und Marende“

  1. Hallo Marie! Danke für den schönen Bericht, ich mag Meran auch wirklich gerne, es ist ein so schönes Örtchen und wir sind auch fast jedes Jahr mindestens ein langes Wochenende in Obermais, um mal so richtig entspannen zu können….LG, Nora

  2. Buongiorno meine Liebe, ein Traum dieses Gut… da muss ich dringend mal hin 🙂 würde am liebsten direkt losdüsen.
    Lieben Gruß aus Meenz
    Babs 🙂

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