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Was bitte, ist eine „Kletitte“?

Im Sommerurlaub beim Schlendern durch Hermannstadt (Sibiu) entdeckt: Eine Bude, die „Kletitten“ (rumänisch: Clatite) feil bot. Hinter der (für Nichtkenner) etwas „schrägen“  Bezeichnung verbergen sich feine, dünne Pfannkuchen, frisch gebacken und aufgerollt, mit süßer oder pikanter Füllung.

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Foto: DAZ-Rumänien/Hannelore Baier

Die Speisekarte auf dem Bild bedarf eigentlich keiner Übersetzung – außer vielleicht „sunca si cascaval“, das bedeutet Schinken und Käse. Mein Favorit ist „miere si nuca“(geröstete Walnüsse und Honig). Wahrscheinlich kommt hier der osmanisch-orientalische Einfluss durch, denn die Osmanen haben zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert in diesem Landstrich ordentlich gewütet. Wenn sie auch sonst nichts Gutes hinterlassen haben, wenigstens in kulinarischer Hinsicht waren sie eine Bereicherung.

Nun zu den Kletitten: Die leckersten gab es bei Tante Regina, in einem kleinen Dorf an der Temes (im Banat).  Sie bewohnte mit ihrem ungarischen Mann Juri das Pfarrhaus. Lange ist das her, aber an diese Sommerferien habe ich noch lebhafte Erinnerungen. Auch weil es die köstlichsten Süßspeisen gab, die die österreichisch-ungarische Küche zu bieten hat: Kletitten, Langos (in Fett ausgebackene, süße Hefeteig-Fladen mit einem Loch in der Mitte), Kaiserschmarren mit Marillenröster….  Gut, dass ich damals noch eine „Bohnenstange“ war….

Sauerkraut-Crepes… und hier ist mein Rezept:

Zutaten: Für 2-4 Portionen: 150 g doppelgriffiges Mehl (Instantmehl), 3 Eier, 50 ml zerlassene Butter oder Butterschmalz, jeweils 150 ml Mineralwasser und 150 ml Milch, 1/2 TL Salz und,  je nachdem ob es eine süße oder pikante Füllung gibt, 1/2 TL Zucker.

Zubereitung: Die Eier verquirlen, Mehl, Salz und Milch dazu rühren und das Ganze unbedingt mindestens eine halbe Stunde stehen lassen. Kurz vor dem Ausbacken das Mineralwasser angießen, bis der Teig die gewünschte Konsistenz hat. Ich backe die Kletitten in einer beschichteten Pfanne und halte sie im Backofen warm. Wenn der Teig Butter enthält, entfällt das Einfetten der Pfanne (sie werden allerdings schöner, wenn die Pfanne leicht mit Butterschmalz oder Öl ausgepinselt ist).

Füllungen: Die „süße Sünde“: Mit frischen Himbeeren (oder Himbeermarmelade ohne Kerne) und süßer Sahne oder Mascarpone gefüllt und mit Puderzucker bestreut.
Die ausgefallenste (im Bild): Sauerkraut-Ricotta: Natur-Sauerkraut (roh), kurz erwärmt, mit Paprika und Kümmel gewürzt und mit Ricotta gemischt. Die gefüllten Kletitten werden   mit Schlagsahne übergossen, mit Parmesan bestreut und im Backofen gratiniert.

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