Unsere Feinschmecker-Verwandtschaft schenkte uns letzte Weihnacht zur Herstellung von Ravioli eine “Ravioliera“. Seitdem harrte sie ihrer Bestimmung. Eher skeptisch ging ich die Sache an, denn ich besitze keine Nudel-Maschine oder sonstige Utensilien zur Pasta-Herstellung. Ein bisschen Fingerspitzengefühl war nötig, doch die Mühe hat sich gelohnt. So sahen sie aus, viel schöner als ohne die Ravioliera. Zutaten für den Teig: 250 g Hartweizen-Mehl, bzw. sehr fein gemahlenen Hartweizen-Grieß (“Semola di grano duro rimacinata”, im italienischen Supermarkt erhältlich, z. B. von de Cecco) 2 Eier, 50 ml neutrales Rapsöl, 1 TL Salz, 1 Messerspitze Kurkuma und soviel Mineralwasser, dass der Teig elastisch und formbar ist. Zutaten für die Füllung: 250 g Ricotta, wenn er zu weich sein sollte, bitte abtropfen lassen, 125 g Tiefkühlspinat, aufgetaut, ausgepresst und gehackt, Salz und einen TL Speisestärke, da ich kein Ei zum Binden verwenden wollte. Für die Teigmenge hatte ich zu wenig Füllung, deswegen wurden aus dem, was vom Teige übrig blieb, “siebenbürgische Suppenstrudel”.
Zubereitung: Nach einer Ruhezeit von mindestens 30 Minuten (bei Zimmertemperatur und in Folie eingeschlagen oder abgedeckt, sonst trocknet er), walke ich den Teig dünn und rechteckig aus, passend für die Größe der Ravioliera und lege ihn darauf. Mit einem Teelöffel drücke ich die Füllung in die Teigmulden, lege das zweite Teigrechteck darauf und walke mit dem Nudelholz darüber. Es sollten möglichst keine Luftblasen entstehen.
Zum Trennen der fertigen Ravioli drehe ich die Ravioliera “auf den Bauch” und wenn man Glück hat, fallen die Ravioli selbstständig heraus. Tipp: Die Ravioliera vor dem Benutzen mit Mehl ausstreuen, dann bleibt der Teig nicht kleben. Ich habe die Ravioli in siedendem Salzwasser etwa 20 Minuten ziehen lassen. Danach in Salbei-Butter geschwenkt und mit frisch geriebenem Parmesan und einer Prise gemahlenem Pfeffer serviert.
Der italienische Klassiker ist immer wieder ein Genuss. Wer keine Zeit hat, Ravioli selber zu machen – es gibt mittlerweile gute Alternativen im Kühlregal italienischer Supermärkte oder auch auf Wochenmärkten. Nur Folgendes ist mir ein Rätsel: Im Jahr 2007 konsumierten die Deutschen 40(!) Millionen 800-Gramm-Dosen Ravioli (allein von Maggi). Das “Italienische Lebensgefühl in Dosen” kam im Jahr 1958 als erstes “Nassfertiggericht” auf den deutschen Markt. Ich nehme an, die Zahl der Dosenravioli-Anhänger ist in der Zwischenzeit nicht gesunken …
Ich habe auch keinen Nudelfuhrpark! So ein kleines Hilfswerkzeug könnte ich mir aber vielleicht doch zulegen.?
So sehen die Ravioli schon toll aus 🙂
Für den Nudelfuhrpark 😉 haben wir keinen Platz, aber die Ravioliera ist echt praktisch. Und die gut aussehenden Ravioli haben auch richtig gut geschmeckt.
Das hört sich tatsächlich nicht schwer an, diese guten Ravioli selber zu machen. Leider bin ich hier allein mit der Vorliebe für gefüllte Nudeln… grüsse von anja