Meine Freundin Gabi schickte mir an ihrem Geburtstag das folgende Rezept und die Geschichte zu ihrem “Familienkuchen”:
Im Mai 84 wachte ich eines Morgens auf und verspürte einen unbändigen Tatendrang. Noch sieben Tage bis zum Geburtstermin meiner Tochter. Jetzt war Nestbau angesagt. Mit unserem alten Mercedes-Bus holte ich frisches Quellwasser aus dem Wald, kaufte auf dem Heimweg gigantische Vorräte und putzte in der Wohnung alles, was sich nicht wehren konnte. Zu guter Letzt entschied ich, die Aktion mit einem Kuchen zu krönen. In diesem Metier noch unerfahren, fand ich in meinem Schulkochbuch das Richtige: Budapester Schokoladenrücken.
Der himmliche Duft aus dem Backofen überdeckte schon bald das keimfreie Sagrotan-Aroma. Zufrieden legte ich mich aufs Sofa, streichelte das mir noch unbekannte Wesen unter der gewölbten Bauchdecke und sagte: “Alles ist vorbereitet, du kannst jetzt kommen.” Wenige Minuten später setzten die Wehen ein. Sieben Tage zu früh, doch genau zur richtigen Zeit. Den Schokoladenrücken gibt es seitdem zu allen Familiengeburtstagen.
Zutaten: 140 g Butter, 100 g Zucker, 100 g Blockschokolade, 6 Eier, 50 g Mehl, 50 g Löffelbiskuits, 50 g gemahlene Mandeln, 100 g Couverture
Zubereitung: Butter und Zucker schaumig rühren, während die Blockschokolade im Wasserbad schmilzt. Schokolade und Eigelb in den Butterschaum rühren. Mehl, Biskuitbrocken und Mandeln mischen und mit dem Teig vermengen. Zum Schluss das geschlagene Eiweiß vorsichtig unterheben. In einer länglichen, mit Backpapier ausgelegten Form bei 200 Grad (Umluft 180) 50-55 Minuten backen. Abkühlen lassen und mit Couverture überziehen.
Erfahrungen: Besonders gut gelingt der Kuchen, wenn er nach Backende bei offener Backofentür noch eine Weile im Warmen bleiben darf.