Heute eingeflogen: Der erste Gastbeitrag von Jutta zu einer wahrhaft gelungenen Pute!
“Da ich schon im Beitrag „Rotkraut im Apfelmantel“ mit meinem Putenprojekt erwähnt wurde, möchte ich meine Art der Zubereitung und das Rezept nicht vorenthalten.
Leicht amerikanophil und inspiriert von Martha Stewart („Amerikas beste Hausfrau“) bade ich meinen Thanksgiving-Puter etwa 24 Stunden vor der Zubereitung in einem Solebad, das ich selbst herstelle. Vorteil dieser Methode: die Aromen werden direkt vom Fleisch aufgenommen. Ich bilde mir auch ein, dass der Puter anschließend sehr zart und saftig ist.Zutaten für das Solebad: Pute (ca. 6 kg), 1 Tasse Meersalz, 6 Lorbeerblätter, 2 EL Koriandersamen, 1 EL Wacholderbeeren, 2 EL schwarze Pfefferkörner, 1 EL Fenchelsamen, 1 TL Senfkörner, 1 Flasche Weißwein, 2 Zwiebeln, dünn geschnitten, 6 Knoblauchzehen, zerdrückt, 1 Bund frischen Thymian, Wasser
Nützliche Hilfsmittel: Eimer oder wirklich große Schüssel, Müllbeutel
Zubereitung: Zunächst koche ich etwa 1 Liter Wasser zusammen mit allen Kräutern und Gewürzen auf, bis das Salz sich gelöst hat. Die „Brühe“ lasse ich dann für etwa 5 Minuten abkühlen. Sodann nehme ich eine große Schüssel oder falls notwendig einen Eimer zur Hilfe und lege darin den geöffneten Müllbeutel aus; nun setze ich den Puter hinein und fülle das Aufgekochte sowie den Inhalt der Weißweinflasche und weiteres Wasser (etwa 3 bis 5 Liter) hinein, so dass der Puter überall mit der Solemarinade bedeckt ist. Anschließend drücke ich die Luft aus dem Beutel und verknote ihn dicht an der Pute locker. Das ganze muß nun etwa 24 h gut gekühlt werden. In der Winterzeit eignet sich dafür der Balkon oder die Terrasse. Wenn nötig, weil vielleicht nicht überall gut mit Sole bedeckt, sollte man den Puter einmal wenden.
Etwa eine Stunde bevor der Puter in den Backofen geschoben wird, nehme ich ihn aus dem Solebad heraus und tupfe ihn trocken. In der Zwischenzeit bereite ich eine Füllung zu, entweder eher deutsch mit Hackfleisch und Maronen oder typisch amerikanisch mit Weißbrot, Stangensellerie und Maronen. Anschließen kommt der Puter mit der Brustseite nach oben auf einen Rost, den ich in eine Fettpfanne eingelegt habe. In der Fettpfanne selbst befinden sich etwa 2 Bund Suppengrün, klein geschnitten, Pfefferkörner, Wacholderbeeren, Lorbeerblätter und 1 Liter Geflügelbrühe. Der Backofen sollte vorab auf etwa 200 Grad herkömmliche Hitze vorgeheizt sein. Nach dem Einschieben reduziere ich die Hitze auf 170 Grad und backe den Puter je Pfund etwa 20 Minuten. Während den ersten zwei Dritteln der Backzeit bedecke ich den Puter mit etwa 0,5 cm dicken Dörrfleischscheiben, die nach dem Abnehmen als Snack sehr beliebt sind. Den Rest der Bratzeit achte ich darauf, dass der Puter nicht zu braun wird – also immer schön beobachten.
Am Ende der Garzeit kann man aus dem Inhalt der Fettpfanne eine leckere Soße zubereiten.
Wunderbares Rezept und ein toller Blog. Liebe Jutta, Pute wird jetzt genau mit den Beilagen unser Weihnachtsessen am 2. Feiertag. Dieter will die Kartoffelklöße machen. Liebe Marie, ich finde deine Texte herrlich und freue mich schon auf die nächsten Einträge.
Liebe Grüße
Christine
… und noch etwas: aus Vernunft/Zeitgründen habe ich für ein Familienessen (8 Pers.) am heutigen Tage ein Raclette vorbereitet. Wer hätte es gedacht? Ich habe länger benötigt, um alle Zutaten (bei uns kommt da so einiges zusammen) aufzuschneiden, anzurichten und zu dekorieren – als wenn ich “meine” Pute in den Ofen geschoben hätte. Das nächste Mal zu dieser Jahreszeit lieber wieder Pute….