Wie findet man ein einfaches Rezept mit Rinderfilet, Radicchio und Gorgonzola? (Gastbeitrag von Stephan)
Vorweg: Ich kann nicht kochen, aber in bin ein wirklich sehr guter Esser; und wenn ich Glück habe, ein einigermaßen guter Zubereiter.
Vor vielen Jahren verbrachte ich meinen Herbsturlaub einmal in einem schönen, einsamen gelegenen Agriturismo in der Toscana, auf einem Berg gegenüber von Voltera. Am Tag der Anreise lag bei leerem Kühlschrank die Frage nahe: “Lass uns was essen gehen, nur wo?” Der Reiseführer nannte Adressen, die auf kurvigen Strassen nicht unter 20km entfernt lagen. “Unten im Tal war so eine Kneipe neben einer Tankstelle. Da wo der große leere Parkplatz ist? Lass uns da doch mal schauen.”
Es war dunkel. An besagtem Ort beleuchtete eine ( – 1 – ) Straßenlaterne ein Landstraßenhotel namens “Molino d’era” mit Gastronomie und einem leeren Parkplatz. Schlechtes Zeichen! Der Speisekarten-Check war jedoch vielversprechend, also nahmen wir uns ein Herz und überquerten die Schwelle.
In einem Neubau fanden wir uns in einer Herberge mit lauschiger Atmosphäre, Kerzen und weiß gedeckten Tischen wieder, zu 100% unbesetzt, aber mit riesiger Speisekarte. Umfangreiche Speisekarten sind mir ein Gräuel! Ein, zwei gute Gerichte oder Menüs würden mir genügen. Aber als Fan von Radicchio wurde ich glücklicherweise schnell fündig: “Rinderfiletstreifen auf Radicchio mit Gorgonzola-Sauce”. Mein erster Gedanke “Wie passt das denn zusammen?”
Das musste probiert werden und es war ein echter Treffer. Ich mach jetzt keine lange Geschichte draus. Selbst ich konnte das nachkochen, besser gesagt: zubereiten.Denn es geht einfach und schnell: Einen halben, mittelgroßen Radicchio (15cm Durchmesser) in drei 2-3 Millimeter breite Scheiben schneiden. Diese Scheiben zerfallen normalerweise dann in lauter kleine, aber lange Streifen. Diese Streifen in große Suppen- oder Pastateller geben. Das sieht fast aus wie Radicchio-Spagetti.
Vorher 300-400 gr Rinderfilet, am besten in Form von zwei Steaks, in der Pfanne (oder auf den Grill) – 3-4 Minuten auf jeder Seite braten und noch 3-4 Minuten in Alufolie gepackt ruhen lassen. Dann in dünne Scheiben schneiden und auf die Radicchio-Spagetti legen.
Zum Abschluss die zeitgleich aus 120 Gramm Gorgonzola (den cremigen Piccante) und 80 Milliliter Sahne bei kleiner Flamme und immer mal wieder Rühren hergestellte Sauce darüber gießen.
Fertig! Bei etwas Übung ist das in einer Viertelstunde auf dem Tisch. Dazu ein guter Nebbiolo oder für diejenigen, die es gediegener mögen, einen Barbaresco.
Wer denkt, das reicht nur für den kleinen Hunger, wird überrascht sein. Denn so gut das Gericht schmeckt, so sättigend ist es auch. Das Geheimnis dahinter hat mir meine Frau verraten: Süß, sauer, scharf und bitter! Dazu gibt es irgendwann später mal einen Beitrag in diesem Blog.
Hallo Stephan, ich melde mich schonmal zum Essen an. Aber nur, wenn es einen “Nachtischkuchen” von Marie gibt!
Liebe Grüße
Jutta
Klingt superlecker. Probier ich in den nächsten Tagen aus. Gruss Petra
Hmmmm, das hab’ ich schon mal bei Euch gegessen, super-lecker! Herzliche Grüße, Gabi
Das schmeckt so einzigartig gut und ist super schnell zubereitet… klar, dass vielbeschäftigte Männer solche Gerichte gerne für die Familie mal kochen!! Meiner hat es gestern getan, angeregt von seinem letzten Besuch bei Euch – wir waren alle total begeistert! Viele liebe Grüße, Franziska
Hallo Franziska, das finde ich toll, dass dein Mann “unser” Gericht für euch gekocht hat. Danke auch für’s “Folgen” 🙂
Wünsche euch eine entspannte Woche und freue mich auf ein Wiedersehen. Liebe Grüße, Marie (+Stephan)